Eröffnung 18.3.25 20.00 Uhr
Zum dritten Mal wird die Stadt Bremen zum Schauplatz internationaler, kuratierter Videokunst. Das 3. Hochkantfilmfest zeigt vom 19. bis 23. März 2025 künstlerische Arbeiten unterschiedlicher Sparten zum Thema „Neugierde“. Präsentiert werden die Arbeiten in einer Schaufenstersituation im UMZU, in der die Werke rund um die Uhr von außen sichtbar sind.
Mit 490 Einsendungen aus fast 80 Ländern setzt das Festival erneut ein starkes Zeichen für die wachsende Bedeutung des Hochkantformats in der Filmkunst und positioniert sich gleichzeitig entschlossen gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft.
Ausgewählt wurden die Arbeiten von achtzehn künstlerischen Positionen, darunter ist die jüngste Künstlerin gerade einmal 10 Jahre alt.
Asghar Besharati, IRN
Painter of Fish
Ein Junge, der uns mit einem Gemälde zeigt, dass Überfischung Zerstörung verursacht
Gregory Grosjean, BE
Mountain of disbelief
Durch eine traumhafte Reise durch Miniaturlandschaften erschafft „Mountain of Disbelief“ eine geheimnisvolle Welt, in der die Transformation flüchtiger Materie an die Stelle von Worten tritt.
Guillermo Rojo Diez, ES
Traces in the Air
Es ist ein poetisches und beschwörendes Werk, das sehr gut mit der Idee von etwas Immateriellem in Verbindung steht, das schweben bleibt, wie Neugier oder die Spur von etwas, das nicht mehr da ist. Es hat eine mysteriöse Note, die den Betrachter zum Nachdenken anregt.
Inaz Javan & Vajihe Keshavarzi, IRN
life dont have a shadow
Das Leben hat keinen Schatten, weil es tot ist...!
Kang Le, TWN
A thousand kisses deep
Tausend Küsse tief, da liegt nichts.
Wir sehen jeden Tag Unmengen an Bildern in den sozialen Medien. An der Oberfläche Ausdruck von Kreativität, sind sie in Wirklichkeit Nachahmungen und endlose Replikationen.
In diesem Stück lösche ich Gesichter so weit wie möglich und imitiere den Scroll-Mechanismus auf TikTok, wobei ich durch die Wiederholung, Dekonstruktion und Regeneration einzelner Bilder und Aktionen die Homogenität der Bilder im Zeitalter der sozialen Medien hervorhebe.
„A Thousand Kisses Deep“ präsentiert Bilder, die aus Regeln, Ästhetik und Wertesystemen erstellt wurden, die die vernachlässigte Essenz der Dinge sind – die wahre Natur unseres Informationszeitalters. In dieser Hinsicht verkörpert „A Thousand Kisses Deep“ wahren Realismus.
Luigi Ricca, IT
Zahnräder, der Frosch und die Schlange
Mina Moeinfard, IRN
Reed me a poem
Das Leben ist eine kurze Liebesgeschichte
Mohamed Ali Al Zubide, IRQ
The Accismus
Für mich ist das Kino nicht nur ein Mittel zum Geschichtenerzählen, sondern ein Fenster, das wir zum menschlichen Geist öffnen, und zu der Ästhetik, die in alltäglichen Details verborgen ist, an denen wir vorbeigehen, ohne sie zu beachten.
Nayden Todorov Nikolov, BGR
FURROW
In einer Welt, die von tiefen Furchen der Vergangenheit gezeichnet ist, kämpft ein Junge darum, die unsichtbaren Grenzen zu überwinden, die ihn von sich selbst trennen. „Furrow“ ist eine visuell poetische Reise durch Erinnerung, Trauma und Transformation, bei der Realität und Träume verschmelzen.
Nilram Ranjbar, IRN
Cat & Fish
Ein Goldfisch in einem kleinen Behälter gelangt mit Hilfe einer Katze in einen größeren Teich.
Ramin Parvin, IRN
The Day After
In einer sepiafarbenen Welt driftet eine gelangweilte Frau in einen Traum.
Rita Casdia, IT
End
„End“ will nicht die Vision einer Welt sein, die sich dem Ende ihrer Existenz nähert, sondern vielmehr der wiederentdeckte Wille des Menschen, sich ganz mit der majestätischen und ungestümen Natur zu vereinen.
Anna Groß, DE
Open
Die Animation beleuchtet Aspekte des Öffnens und das daraus resultierende Kennenlernen. Es bleibt offen, ob es sich bei den zwei Figuren um ein gespiegeltes Individuum oder unterschiedliche Personen handelt. Die Arbeit lädt zu Introspektion sowie zum Blick hinter die Fassade des Gegenübers ein.
Elena Wiener, DE
Ausblick
Ein endloser Blick in die Zukunft. Wer ist nicht so neugierig und möchte wissen, was morgen passiert? Wohin führt unsere Politik? Wann finde ich meine große Liebe? Wann und wo sterbe ich? Darauf gibt es leider erst eine konkrete Antwort, wenn es wirklich passiert. AUSBLICK ist ein endloser Versuch etwas über die eigene Zukunft in der Glaskugel sehen zu wollen. - Nur um festzustellen, dass es unmöglich ist diese Endlosschleife zu durchbrechen.
Gábor Ulrich., HU
Self
Diese Arbeit basiert auf einem Stück aus meiner Skulpturenserie SELF. Es ist ein selbstreflektierendes Pseudo-Selbstporträt, in dem ich die sich ständig verändernde Erzählung der fließenden Identität und die Beziehung zwischen dem realen und dem idealen Selbst untersuche.
Andras Szurdi, BE
Eggsy
Ein einfaches Ei bricht auf und gibt ein neues Ei frei. Der Zyklus wiederholt sich endlos in einer Schleife. Jeder Bruch ist eine Entdeckung, doch nichts wird vollständig enthüllt. Die Neugier ist unendlich. Jede Antwort führt zu neuen Fragen und lässt uns weiter suchen, staunen und erforschen. Das Ei ist nicht nur ein Objekt; es ist der Prozess des Wissens, der nie abgeschlossen ist, sich immer entfaltet.
#FFFF00, TWN
❤️
❤️ zeigt einen Übergang zwischen zwei Bildern von vierblättrigen Kleeblättern, die beide aus demselben BY-SA 2.0-Bild von dreiblättrigen Kleeblättern von V. Epiney retuschiert wurden. Das Werk evoziert durch seine „gewöhnlich surreale“ Sichtweise ein Gefühl der Fremdartigkeit und impliziert die Mehrdeutigkeit der Bildwelt. Seine Aneignungsform feiert die Mutation, ein Merkmal sowohl des vierblättrigen Kleeblatts als auch der heutigen sich selbst vermehrenden Bilder vom Meme bis zur generativen künstlichen Intelligenz, und bekräftigt ihre gemeinsame Identität der Offenheit/Flexibilität: Die BY-SA 2.0-Lizenz erlaubt eine freie Anpassung, verlangt aber auch, dass das Werk in Zukunft ebenso geteilt wird.
Jule Körperich, DE
Fotorevolte
Fotorevolte erzählt, dass die weltweit verfügbaren Speicherkapazitäten erschöpft sind und alle digital gespeicherten Fotos und Filme zum Leben erwachen. Als schließlich das Internet überläuft, versinkt die Welt in einem Pixelwirrwarr. Der Animationsfilm vereint rund 1000 Zeichnungen, Fotos, Grafiken und Videos.
Die Jury 2025:
Edit Molnár
Leitung Edith-Russ-Haus für Medienkunst, Oldenburg
Donghee Nam
Künstlerin, Frankfurt
Maman Salissou Oumarou
Dokumentarfilmer und Autor, Wuppertal
Rebekka Kronsteiner
Künstlerin und Künstlerische Leitung Galerie Mitte, Bremen